Bachelor, Diplom und Master

Bachelor, Diplom und Master sowie die Bedeutung der Abschlüsse für das Studium.

Wie allseits bekannt ist, müssen die bisherigen Studienabschlüsse zur internationalen Angleichung und zur theoretischen Vergleichbarkeit in Bachelor- und Masterabschlüsse umgewandelt bzw. umgestellt werden, sofern dies noch nicht geschehen ist. Deshalb wird das Diplom verschwinden. An den meisten Hochschulen ist dies bereits geschehen.

Problem der Vergleichbarkeit:

Es war bereits bisher schwer, die Abschlüsse verschiedener deutscher Hochschulen 1:1 zu vergleichen, da selbst bei gleichem Studiengang zwischen den verschieden Hochschulen und den verschiedenen Bundesländer nicht unbedeutende Unterschiede bestehen. Nun will man versuchen, deutsche Abschlüsse mit denen aus anderen Ländern zu vergleichen. Ein Vergleich ist jedoch sehr schwierig, da teilweise sehr große Unterschiede bestehen, sowohl inhaltlich als auch im Ablauf.

 

Einschätzung des Niveaus der Abschlüsse:

     Master

 

                         Diplom

                                                      Bachelor  

 

Mindeststudiendauer bei einzelnen Abschlüssen (an Fachhochschulen)

  • Bachelor: ca. 7 Semester, davon 1 Praxissemester, Bachelor-Arbeit als Abschlussprüfung
  • Diplom: 8 Semester, davon 2 Praxissemester, meist zusätzlich ca. 1 Semester für Diplomarbeit
  • das erste Praxissemester ist durch einen entsprechenden Ausbildungsberuf bei den Diplomstudiengängen anrechnungsfähig
  • Master: je nach vorausgegangenem Studium (Bachelor oder auch Diplom), 2-4 Semester. Theoretisch auch Fachfremder Master nach vorausgegangenem Studium möglich, jedoch wird die Zukunft die Umsetzbarkeit zeigen. Ähnlichkeiten zu früheren Aufbaustudiengängen bestehen

 

Vorteile durch Bachelor-Master-System:

  • International anerkannt
  • Übertritt an Universitäten durch theoretisch gleichwertige Abschlüsse fällt in Zukunft leichter
  • evtl. entfällt in Zukunft die Benachteiligung des teilweise niedrigeren Ansehen von FH-Studienabschlüssen
  • Durch die Bachelor- und Master-Abschlüsse besteht theoretisch kein Unterschied mehr zwischen Fachhochschul- und Universitätsabschluss, dadurch entfällt im Gegensatz zu früher der Zusatz „FH“

 

Nachteile durch Bachelor-Master-System:

  • teils höhere Studiengebühren für Masterstudiengänge
  • Versuch des Vergleichs mit Abschlüssen aus anderen Länder (speziell den USA) beachtet nicht die teils grundlegend verschiedenen Inhalte des Studiums
  • Angesehene Masterabschlüsse an speziellen Masterschulen gehen finanziell teils in die Zehntausende
  • Nur eine gewisse Anzahl der Studenten hat die Möglichkeit Masterstudiengänge zu absolvieren, da diese meist stark zulassungsbeschränkt sind (Numerus Clausus, begrenzte Studentenzahlen)
  • Viele Masterstudiengänge dürfen nur mit entsprechender Berufserfahrung oder mit 2. Fremdsprache besucht werden.
  • Praxisnähe geht speziell an FH´s verloren, da eines von 2 Praxissemestern gestrichen wird.

 

Vor- oder Nachteil?

  • Die Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten werden schrumpfen

 

Folgen für das Studium

Ein Praxissemester wird voraussichtlich entfallen, die angestrebte größere Praxisnähe schlägt ins Gegenteil um

Es folgt die Qual der Wahl:

  • Master als Regelabschluss anstreben?
  • Fachwissen beim Bachelor streichen?
  • Druck durch gleiches Wissen in kürzerer Zeit steigern? (Ist bereits vielfach geschehen)
  • Gefahr des Qualitätsverlustes oder längere Studienzeiten? Somit dreht sich die angestrebte kürzere Studiendauer ins Gegenteil um.
  • Gibt es für die Masterstudiengänge noch Bafög?

 

Fazit:

Die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse stellt nur dann eine Chance und keinen Nachteil dar wenn nicht nur Fächer und Praxissemester gestrichen, sondern das Komplete Studium neu geordnet wird.

 

Martin Eisenhofer, K.D.St.V. Bayern zu München, Z!, xxx